Monthly Archives: Februar 2008

Erfrorener Reis

Die Schreckensmeldung des Tages: Während der lang anhaltenden Kältewelle ist die Hälfte des bereits gepflanzten Reises in Vietnam verdorben. Rund 120.000 Hektar waren vor Tet gepflanzt worden, die Hälfte davon hat anscheinend die Kälte nicht vertragen. Das sind rund 600 Quadratkilometer und entspricht der Fläche des Bodensees. Folgt jetzt eine Hungersnot? Ernteausfälle? Chaos? Offenbar nichts dergleichen. Die Vietnamesen regt diese Nachricht gar nicht auf, denn sie sagen: „Das passiert doch jedes Jahr. Viele Bauern wollen unbedingt noch vor Neujahr den… (more…)

Hier gewänne wohl Hillary

Da auf CNN mal wieder endlose Wahltabellen vorbeiflimmern, Wahlreden gehalten werden, und Journalisten in großen Gruppen zusammensitzen, um die jüngsten Vorwahlen zu kommentieren, ein kleiner Abstecher in die USA: Nach einer völlig unrepräsentativen Umfrage unter einer Handvoll Vietnamesen, stelle ich die Theorie auf, dass in Vietnam wohl Hillary Clinton unter den Bewerbern die größten Chancen hätte. Zumindest ist sie am beliebtesten. Das liegt aber weniger an ihrem Programm, als an ihrem Namen. Immerhin war Bill Clinton derjenige Präsident, der 1994… (more…)

Erster Arbeitstag

So langsam nimmt das Leben in den Straßen wieder Fahrt auf hier. Gestern, Dienstag, war offiziell der erste Arbeitstag in vielen Schulen und Firmen. Nach sieben Tagen Neujahrsruhe. Viele Läden, vor allem die kleineren in der Innenstadt sind aber noch geschlossen. Die Besitzer entscheiden da selbst, ob das abgelaufene Jahr so erfolgreich war, dass sie noch eine Weile länger Neujahr feiern können. Das kann auch zwei bis drei Wochen gehen. Es ist aber auch, gerade für die Besitzer kleinerer Läden,… (more…)

Die Kältewelle hält an…

… und zwar angeblich noch bis mindestens Ende Februar. Es ist zum Wochenende wieder deutlich kühler geworden, nachdem um Neujahr herum fast so etwas wie Frühling zu spüren war und ich in Mantel und Pullovern zum ersten Mal geschwitzt habe. Jetzt sieht das Wetter draußen wieder richtig garstig aus.

Neujahrs-Kalligraphie

(Szene vor dem Literaturtempel) Fazit nach einer Stadttour: Die Innenstadt ist leer, man kann bequem mit vier Touristen auf der Straße entlang laufen und dabei noch etwas erklären. Aber der Literaturtempel platzt aus allen Nähten vor lauter Leuten. Touristen sollten kurz nach Tet besser nicht nach Vietnam kommen. Sie sehen zwar wunderschön erleuchtete Tempel und Pagoden und haben die Altstadt für sich, aber dafür gibt es kaum jemand, der arbeitet. Das macht die Sache für Touristen eher stressig.

Parfümierter Klebreis

Generationenfrage

Der Vergleich zwischen Tet und Weihnachten drängt sich mal wieder auf. Wir schreiben heute den „dritten Feiertag“, eigentlich streng genommen schon den vierten, denn einen Tag vor Neujahr war das Land auch schon ziemlich still. Nach so langer Zeit ist es kein Wunder, dass vor allem die Jugendlichen das ewige Essen und Zusammensitzen in der Familie nicht mehr aushalten, und ins Nachtleben fliehen. Anders ist jedenfalls kaum zu erklären, warum das Kino heute voll war. Voll? Was red ich… Ich… (more…)

Baum-Anhänger

Onkel Ente

Es gibt ja lautmalerische Worte, die Kindern großen Spaß machen. „Kikeriki“ wäre so eines. Oder auch „Kuh“ und „Muh“. „Ente“ wiederum zählt eher weniger dazu, das klingt im Deutschen eher sperrig. Im Vietnamesischen ist das anders, da heißt Ente „vit“. Das ist ein Wort, dem man den Spaß schon beim ersten Aussprechen anmerkt, zumal in doppelter Aneinanderreihung „vit-vit“! Gestern war ein kleiner Junge zu Gast, der gerade sprechen lernt (es ist ja die Zeit der großen Familienbesuche – man müsste… (more…)

Erkenntnisse mit und ohne Helm

Ich muss meine Einschätzung mit der 100-prozentigen Befolgung der Helmpflicht zurückziehen. In den letzten Tagen sind mir dann doch einige Vietnamesen auf Mopeds ohne Helm begegnet. Es könnte mit Tet zusammenhängen, und der berechtigten Vermutung der Vietnamesen, dass über die Feiertage kaum Polizei auf den Straßen ist. Auch zwei Tage vor Neujahr war mir allerdings ein Teenager-Pärchen ohne Helm begegnet. Man fragt sich natürlich sofort, ob das eventuell die Kinder irgendwelcher Minister sind, denn immerhin schaffen sie es offensichtlich, an… (more…)