Die Zeiten ändern sich

Nein, es geht hier, trotz der Anspielung im Titel, nicht mehr um Bob Dylan, sondern um ein youtube-Video, das ich von Vietnam aus dem Jahr 1989 gefunden habe. Der Autor ist offenbar ein Fan von Bussen und Straßenbahnen, und hat diese aus verschiedenen Ländern auf Video festgehalten. Noch viel faszinierender als die Busse und Straßenbahnen finde ich allerdings das Drumherum um die Busse und Straßenbahnen. Man sieht: Fahrräder. Fast nichts, außer Fahrrädern. Vielleicht auch ein paar Fußgänger. Jedenfalls keine Toyotas,… (more…)

Nachtrag zu Bob Dylan

Vietnam ist also mal wieder in den internationalen Schlagzeilen (wenn auch eher in Feuilletons und auf hinteren Seiten), und dabei geht es darum, dass angeblich Bob Dylan zensiert wurde. Es ist, wie immer in solchen Situationen, nicht so ganz einfach Wahrheit und Gerüchte zu trennen, weil die betroffenen Seiten nicht gerade, nunja, „transparent“ in ihrer Kommunikationsarbeit sind. Fakt ist offenbar: Dylan hat seine Hits „Blowin in the Wind“ und „The Times they are a-changing“ in Ho-Chi-Minh-Stadt nicht gespielt. Fakt ist… (more…)

Tschi und Chi

Die Süddeutsche Zeitung hat heute einen kleinen Artikel über das Bob Dylan-Konzert in Vietnam. Der Altstar macht derzeit eine Asien-Tournee und wird unter anderem von Fans aus einer Heimat dafür kritsiert, dass er die Liste seiner Lieder jeweils den staatlichen Kulturbehörden zwecks „Absegnung“ vorgelegt hat. Für einen Musiker, der damit bekannt wurde, immer besonders politisch zu sein, und zu sagen, was man denkt, in der Tat ein wenig schizophren. In Anspielung auf Dylans bekanntes Lied lautet die Überschrift deswegen auch:… (more…)

Die Jungs aus der zwielichtigen Gasse

Vietnam ist ja nun mit großen internationalen Konzerten nicht sonderlich gesegnet. Wenn die Stars und Sternchen des Pop auf so genannte „Welt-Tourneen“ gehen, dann schauen sie vielleicht in Tokio vorbei oder auch mal in Peking, aber nicht in Hanoi. Es muss dann mangels Alternativen schon unter die Kategorie Superstars gezählt werden, dass vor einiger Zeit der französische Liedermacher Francis Cabrel in Hanoi gespielt hat, oder die Wiener Sängerknaben aufgetreten sind. Außerdem war im vergangenen März mal die koreanische Popgruppe „Super… (more…)

Es grünt so grün…

… heißt der berühmte Satz auf Deutsch. Auf Englisch lautet der Vers, mit dem Eliza Doolittle korrekte Aussprache lernen soll, dagegen „The rain in Spain stays mainly in the plain.“ Das Ganze gibt es jetzt demnächst auch in Hanoi zu bewundern. Die Internationale Theatergruppe HITS (= „Hanoi International Theatre Society“) bringt Anfang April „My Fair Lady“ auf die Bühne. Erstmals wird dabei eine Aufführung von HITS sogar per Untertitel ins Vietnamesische übersetzt. Das war vergangenes Jahr bei „Die Schöne und… (more…)

Zahlen

In der Vergangenheit ist immer wieder mal die Frage nach den exakten Zahlen für Verkehrsteilnehmer in Vietnam aufgetaucht. Ich bin jetzt über zwei Zahlen gestolpert, von denen ich allerdings nicht weiß, woher sie stammen. Sie standen in einem australischen Zeitungsartikel. Demzufolge beträgt die aktuelle Zahl der Autos in Vietnam: 1,3 Millionen. Und die Zahl der motorisierten Zweiräder: 31 Millionen. Das erscheint mir zumindest schlüssig. Durch amtliche Quellenangaben belegen kann ich es allerdings nicht.

Warum Vietnam Plastikgeld hat

Wer schon einmal in Vietnam war, dem ist möglicherweise aufgefallen, dass die vietnamesischen Geldscheine ziemlich modern aussehen. Auch passt der Begriff „Papiergeld“ nicht so richtig, denn die vietnamesischen Banknoten bestehen nicht (wie der Euro) aus Baumwollfasern, sondern aus Polymer, oder anders gesagt: Aus Plastik. Das ist praktisch, weil die Polymerbanknoten von Hitze und Feuchtigkeit weniger betroffen sind, und länger frisch aussehen. Vergleichen kann man das sehr gut mit den nach wie vor aus Papier bestehenden „Kleingeldscheinen“ von unter 5000 Dong.… (more…)

Achtung, Tanzen!

Ich bin in Vientiane angekommen. Vientiane ist die Hauptstadt von Laos. Als Vergleich zu Luang Prabang denken wir an den alten Schlager „Bar zum Krokodil“ von den Comedian Harmonists, und sagen: Es ist vermutlich so wie der Vergleich Theben zu Memphis – lauter, mehr Leute, mehr Party. Erste wichtige Erkenntnis: Obwohl mehr Verkehr, fahren die Laoten immer noch erstaunlich entspannt und zivil. Völlig un-südostasiatisch. Meinen Satz mit der „Ruhe in Laos“ muss ich allerdings etwas einschränken. Heute Nacht wurde ich… (more…)

Gelangweilter Mönch

Nicht alle Mönche in Laos sind mit vollem Herzen bei der Sache, wenn es um die Rezitationen am Abend geht. Einige kümmern sich offenbar lieber um die neuesten Nachrichten auf ihrem Mobiltelefon.

Ruhe in Laos

Von der französischen Kolonialverwaltung Ende des 19. Jahrhunderts stammt der Satz: „Die Vietnamesen säen den Reis, die Kambodschaner ernten ihn, und die Laoten hören zu, wie er wächst.“ Das war gegenüber den Laoten nicht freundlich gemeint, aber in der heutigen Zeit könnte Laos den Satz genauso gut als Werbe-Slogan benutzen: Der große Vorteil von Laos ist die Ruhe und die Gelassenheit seiner Bewohner. Ich bin seit drei Tagen in Laos, und weiß schon jetzt nicht mehr genau, wie ich eigentlich… (more…)