Hygrometer-Erkenntnisse

Zum ersten Mal, seit ich meinen Hygrometer im Zimmer habe, ist die relative Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent gesunken. Nämlich auf etwa 45 Prozent. Ich habe das Gefühl, dass ich die trockene Luft förmlich schnuppern kann. Vielleicht ist das aber auch nur Einbildung. Jedenfalls konnte ich interessante Ergebnisse sammeln. Beispielsweise: „Eine Nacht lang in einem Zimmer mit geschlossenen Fenster schlafen = plus fünf Prozent (von 75 auf 80)“, oder: „Am nächsten Morgen für mehrere Stunden das Fenster öffnen, während es draußen… (more…)

Weitweg-LAN

Ich habe gerade herausgefunden, für was der Begriff „WLAN“ steht. „Weitweg“-LAN. Ich habe mich in den vergangenen Tagen nämlich über die äußerst schlechte Verbindung in meinem Zimmer geärgert. Gerade eben verschwand ein komplett geschriebener langer Blog-Text im Orbit, weil die Verbindung abbrach, und das Programm offenbar keinen Zwischenspeicher hat. Nun muss man wissen, dass ich tagsüber zwischen Zimmer und Arbeitsplatz hin- und herfahre. Der Arbeitsplatz ist etwa fünf Motorrad-Minuten entfernt; ich würde sagen so fast einen Kilometer. Jetzt sehe ich,… (more…)

Zum Haareraufen

Gestern war Frühling. Freitag und Samstag auch schon. Und wenn es dann zum dritten Tag in Folge Frühling und über 20 Grad Celsius ist, dann kann man hoffen, dass es auch so bleibt. Zeit für einen Sonntagsspaziergang durch die Stadt, beispielsweise in den Lenin-Park, einen der größten Parks im Stadtzentrum. Bilanz: Vorbeilaufen an nicht weniger als vier Hochzeitspärchen, die sich dort im idyllischen Licht der Bäume für ihre Hochzeitsbücher fotografieren lassen. Es sind nämlich, bevor dann wohl bald die große… (more…)

Noch mehr Steinmeier

Die deutschen Journalisten waren schnell. Noch in der Nacht zum Samstag waren die ersten Online-Berichte geschrieben. Beispielsweise vom Redakteur des Focus, der sich mit dem besonderen Verhältnis zwischen Vietnam und Deutschland beschäftigt. Oder auch von der Welt, die unter anderem auf die in Hanois Straßen hängenden Lautsprecher eingeht. Am Aufhänger des FAZ-Online-Texts bin ich sogar halb mitschuldig, weil ich in einem Anflug von geistiger Umnachtung den Anwesenden erzählt hatte, dass US-Senator McCain in den Hoan Kiem See gestürzt war. Das… (more…)

Castro und das Gas

Neulich, bei der Arbeit: Ich: „Was ist denn heute unsere Topmeldung bei den Auslandsnachrichten?“ Redakteurin: (etwas genuschelt) „Castro.“ Ich: „Ah. Wieder mal. Mit was denn?“ Redakteurin: „Energielieferungen.“ Ich: (überlegend, stirnrunzelnd) „Energielieferungen?“ Redakteurin: „Ja, sie liefern weniger Energie in die Ukraine.“ Ich: (sehr verwirrt) „Kuba???“ Redakteurin: (jetzt ebenfalls verwirrt) „Wieso Kuba?“ Ich: „Du sagtest doch Castro.“ Redakteurin: „Castro? Ich sagte Gazprom.“ Ich: (räuspernd, sehr kleinlaut) „Oh. Entschuldigung.“

Sendung mit der Maus

Heute: Wie kommen die Stäbchen in die Tüte? In etwas vornehmeren Restaurants ist es nämlich so, dass einem die Stäbchen normalerweise in einer schlanken Papierumhüllung steckend auf den Tisch gelegt werden. In Suppenküchen stecken sie meist ohne Schutzumhüllung einfach im Geschirrkorb auf dem Tisch. In noch feineren Restaurants wiederum werden sie einem wie das Besteck auf den Tisch gelegt. Also: Wie kommen in den mittelfeinen Bars und Restaurants die Stäbchen in die Tüte? Antwort, vor zwei Tagen zufällig live verfolgt:… (more…)

Auslandsreise

Er ist in Hanoi. Und er hat Journalisten mitgenommen. Wie man das halt so tut auf Auslandsreisen. Die Journalisten laufen hinter ihm her. Den ganzen Tag. Sie wollen aber nichts über Hanoi wissen. Sie wollen auch wenig über Vietnam wissen. Eigentlich wollen sie die ganze Zeit nur eines wissen: Was ist mit Kurt Beck? Der ist nicht in Hanoi und auch nicht in Vietnam. Aber das interessiert die Journalisten nicht so sehr. Sie empören sich also, dass es doch nicht… (more…)

Wanzer im Hinton in Angerien

Es ist nicht so, dass die Vietnamesen prinzipiell ein Problem mit dem „L“ hätten. Sie verwenden das L sogar recht gerne in verschiedenen Worten. Allerdings ausschließlich am Anfang eines Wortes. Daraus entstehen dann schöne Worte, Namen und Orte wie lau, Linh oder Lau Cai. In der Mitte des Wortes finden die Vietnamesen das L aber unglaublich unpraktisch. Genauer gesagt: Unaussprechlich. Oder besser: Unaussprechnich. Denn statt L greift man dann lieber zum N. Das wird auch ziemlich weit vorne im Mund… (more…)

Stillstand und Raserei

Faszinierend

Meine Klimaanlage hat mehrere Modi, darunter „kalt“, „heiß“ und „trocken“. Der „trocken“-Modus verbraucht bei dreistündiger Abwesenheit ziemlich genau eine Kilowattstunde (sagt der Zähler), und senkt die relative Luftfeuchtigkeit im Raum von 80 Prozent auf… 80 Prozent (sagt der Hygrometer). Und das obwohl der Hygrometer sogar exakt unterhalb der Klimaanlage stand. Dafür bewirkt allerdings eine Platzveränderung des Hygrometers von der Steinwand auf den Schreibtisch einen Feuchtigkeitsabfall von fünf Prozent. Was wiederum relativ logisch ist, denn wenn warme Zimmerluft auf kalte Steinwände… (more…)