Wintermantel am Esstisch

Man frage bitte niemals mehr einen Vietnamesen in Deutschland, ob es ihm denn im Winter nicht zu kalt sei. Zumindest nicht, wenn er aus Nordvietnam kommt. Die Wahrheit ist nämlich: Es ist kalt hier. Aber sowas von. Die Wahrheit ist auch: Es sind eigentlich halbwegs erträgliche 9 Grad Celsius in Hanoi. Das ist natürlich kalt in einem Land, das deutlich näher an den Tropen liegt. Relativ gesehen. Aber leider, leider eben nicht nur relativ. Ich beschreibe das mal folgendermaßen: Ich… (more…)

Wieder da

Ich bin wieder da. Von jetzt an gibt es wieder möglichst täglich Neues aus dem Land, wo auch nachts gehupt wird, und wo auf einmal alle Helme tragen. Die Sektionen „Was ich hier mache“ und „FAQ“ werden übrigens demnächst geändert. Die eine, weil ich jetzt zwar was ähnliches mache, aber doch irgendwie was anderes. Und die andere, weil ich jetzt beispielsweise auch ganz woanders wohne. Aber das dann alles bei Gelegenheit.

Reiskochtopf

Ich habe mir einen Helm gekauft. Einen Reiskochtopf für den Kopf, wie die Vietnamesen sagen. Wie ja an dieser Stelle mehrfach berichtet, herrscht in Vietnam mittlerweile Helmpflicht. Ich werde die Straßen vermutlich gar nicht wieder erkennen, wenn ich zurück bin. Motorradhelme in Deutschland kosten, wie ich jetzt weiß, gut und gerne 100 bis 500 Euro. Für normale Fahrer. Anschließend ist für jeden, der mehr möchte, die Grenze nach oben offen. Vietnamesen würden mich also jetzt vermutlich für komplett verrückt erklären.… (more…)

Vietnam ist nicht Kambodscha

Ach was. Eine sehr tiefgründige Feststellung. Sie hat aber in diesem Fall einen Hintergrund. Ich habe drei Tage lang von einem sehr guten kambodschanischen Trainer etwas darüber gelernt, wie man mit Asiaten lebt, redet und arbeitet. Also, welche Fettnäpfchen man vermeiden sollte, und mit welchen verwirrenden kulturellen Unterschieden man rechnen muss. Ich habe mir während dieser ganzen Zeit mindestens fünfmal am Tag gedacht, dass ich in den vergangenen Monaten vermutlich mehrere Dutzend Vietnamesen beleidigt habe, ohne es zu wissen. Obwohl… (more…)

Veränderungen subtiler Art

Ich habe übrigens zugenommen, seit ich wieder in Deutschland bin. Etwa vier Kilogramm, schleichend. Jetzt sind wir mitten in der Adventszeit, und die Prognose für die kommenden drei Wochen dürfte nicht besser ausfallen. Man kann ja den ganzen Plätzchen, Kuchen und Schokoladen gar nicht entkommen. Da bietet Vietnam doch erhebliche Vorteile: Gemüse, Reis und Meeresfrüchte machen einfach schlank. Plätzchenzeit ist nicht, höchstens Tet-Kuchen. Aber der ist ja auch schon wieder so deftig, dass man ihn nicht als dickmachenden Zwischensnack verspeist.

Nächstes Jahr in Hanoi

Es hat also doch alles länger gedauert, als erwartet. Ich darf aber nun verkünden: Nächstes Jahr wieder, in Hanoi. Und dann für länger. Vielleicht gibt es in der nächsten Zeit sogar wieder etwas mehr hier zu lesen. Über seltsame Weihnachtsbräuche der Deutschen, die einem erst auffallen, wenn man mal ein Jahr weg war, zum Beispiel. Punkt eins: Weihnachtswerbung. Es ist unfassbar, wie viel Weihnachtswerbung das Fernsehen zeigt. Hat es eigentlich schon immer, aber man registriert das als Gewohnheitstier ja gar… (more…)

Verlängerte Pause

Die Pause hier wird sich etwas verlängern. Vermutlich um ein paar weitere Wochen. Ansonsten ist alles so eingetreten, wie ich es vermutet hatte. Man wundert sich in Deutschland vor allem, warum die Luft so klar ist, warum die Straßen selbst in den Vororten so breit (und leer) sind. Und wo all die Menschen sind, wenn man beispielsweise über Land und über die Felder fährt. Außerdem wirken deutsche Straßen und selbst Feldwege auf eine plötzlich sehr erschreckende Art sauber. Fast schon… (more…)

Dieses Tagebuch…

… geht in die Sommerpause. Oder in die Herbstpause. Wie immer man es nennen will. Jedenfalls ist hier einen Monat lang Ruhe. So lange bin ich in Deutschland und Umgebung. Auf Wiederlesen.

Üben für die Schule

Nächste Woche fängt hier die Schule wieder an. Die Schüler sind jetzt schon da. An jeder Schule, an der man morgens vorbeifährt, scheint Hochbetrieb zu herrschen. Horden von jungen Schülern in Schuluniformen, meist sogar ordentlich aufgestellt. Und sie marschieren in Zweierreihen ständig in der Gegend herum. Denn sie üben. Für den neuen Schulbeginn. Da gibt es dann eine Feier, eine Parade, eine Zeremonie, irgend ein ich-weiß-nicht-was. Und dafür wird dann eine Woche vorher eben schonmal gemeinsam Marschieren geübt. Da fallen… (more…)

Vorfahrt nach Ton

Wo wir gerade beim Thema Hupen waren: Ich habe festgestellt, dass ich zu lange hier bin. Nachdem ich die ersten Monate völlig auf die Hupe verzichtet habe (sie ist nämlich eigentlich völlig unnötig, auch wenn das hier niemand glaubt), ist mir jetzt bewusst geworden, dass ich sie mittlerweile auch benutze. Ich bin gewissermaßen vom vietnamesischen Verkehr bereits assimiliert worden. Ich drücke automatisch auf die Hupe, um anderen Verkehrsteilnehmern zu sagen, dass ich mir jetzt die Vorfahrt nehmen werde (die mir… (more…)