Monthly Archives: Dezember 2006

Fleisch mit was Drumrum

Zwei interessante kulinarische Entdeckungen der vergangenen Tage. Beide Male geht es darum, Fleisch in irgend etwas einzuwickeln. Und zwar nicht, um es zu transportieren, sondern damit es besser schmeckt. Das erste sind Lôt-Blätter. Für Lôt gibt es leider keine Übersetzung, aber wer will kann ja mal einen Blick in den entsprechenden Eintrag der vietnamesischen Wikipedia werfen. Die Blätter riechen leicht nach Zimt und Pfeffer. Darin eingewickelt wird wie gesagt das Rinder-Hackfleisch, das anschließend noch kurz gegrillt wird. Schmeckt wirklich sehr… (more…)

Hochzeitsstress

Es ist ja auch in Deutschland eher naiv zu glauben, eine Hochzeit sei für das Paar reines Vergnügen, der romantischste und stressfreieste Tag des Lebens mit der anschließenden unvergesslichen „ersten Nacht“. Was ich bislang an vietnamesischen Zeremonien erleben durfte, übertrifft das aber noch einmal. Die Verlobungsfeier Mitte der Woche wurde ja bereits erwähnt. Dabei geht es im Grunde darin, dass die Familie des Bräutigams gesammelt zur Familie der Braut anreist, um die Hochzeit fest zu machen. Dabei gibt es festgelegte,… (more…)

“Do they know it’s Christmas time…?”

Die Antwort kann in diesem Fall nur lauten: „Unfortunately, they do.“ Bild siehe unten. Man beachte den süßen Santa Clause über der Eingangstür, die lange Reihe Geschenke an der Seitenwand und dazu noch die herzallerliebsten aufgeklebten Schneeflocken am Fenster. Da kann Weihnachten ja kommen! PS: Einer der Vorteile von Vorweihnachtszeit in Vietnam ist übrigens, dass einem bestimmte Lieder im Radio erspart bleiben.

Geschützt: Kulinarisches Fest

Es gibt keinen Textauszug, da dies ein geschützter Beitrag ist.

Blau-grün blind

Die vietnamesische Sprache steckt voller Überraschungen: Es gibt nur einen Begriff für die Farben „blau“ und „grün“. Um näher zu definieren, fügt man Adjektive wie „Meer“ oder „Blatt“ hinzu. Brettspieler, vor allem wenn sie mal in schummerigen Kneipen mit schlechtem Licht gespielt haben, wissen das natürlich schon lange: Blau und Grün sind einfach nicht zu unterscheiden. Die Vietnamesen sind da einfach mal nur wieder klüger als wir. Außerdem erübrigt es endlich auch die Frage, ob Türkis blaugrün oder grünblau ist.

Bye, bye Bike…!

Wie ich heute erfahren habe, steht der Untergang des Morgenlandes kurz bevor. Es ist definitiv die traurigste Meldung vietnamesischer Medien der Woche: Die Verkaufsrate für Fahrräder und Motorräder ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich um jeweils etwa 30 Prozent gesunken. 30 Prozent! Da sind ja die fallenden Leserzahlen deutscher Tageszeitungen Dreck dagegen. Das heißt im Übrigen auch: Wenn noch jemand ein echtes Stück Vietnam kennenlernen will, dann sollte er mich möglichst schnell besuchen. Hanoi ohne Mopeds, ohne „Bikes“, das wäre… (more…)

Die Demo, die es gar nicht gab

Man merkt es ja eigentlich im Alltag überhaupt nicht, aber die Vietnamesen haben eine ganz charmante Art, einen dann völlig überraschend doch wieder darauf hinzuweisen, dass hier manche Dinge eben doch ein wenig anders laufen. Mittagszeit, Hoan-Kiem-See, Stadt- und Touristenzentrum. Man höre und staune: Es gibt tatsächlich Demonstrationen in Hanoi. Eine Gruppe von vielleicht 100 Menschen trägt T-Shirts und skandiert Parolen, die der vorbeilaufende Tourist (mich eingeschlossen) natürlich nicht versteht. Drumherum: Ungefähr ebenso viele Polizisten wie Demonstranten, und in etwas… (more…)

Lastenschlepper

Hier noch schnell zwei Beweise für die Tatsache, dass keine deutsche Familie wirklich einen Mittelklassewagen braucht: Man könnte auch alles stattdessen auf ein Fahrrad packen. Mein absoluter Favorit des Tages ist allerdings folgender junger Mensch. Ich weiß noch nicht mal genau, was es eigentlich ist, was er da trägt, und ich weiß vor allem nicht, warum es nicht umfällt. Aber eines weiß ich: Er sieht einfach umwerfend aus.

Zeitplanung vietnamesisch

Heute war Verlobungsfeier. Nicht von mir, keine Angst. Die Cousine hat sich verlobt. Zu den Details hoffentlich später. Verlobung ist in Vietnam eine recht aufwändige Sache. Es nimmt nämlich die ganze Familie daran teil. Genauer gesagt: beide Familien. Noch genauer: Die eine besucht die andere, und vereinbart in einer genau festgelegten Zeremonie die Hochzeit. Braut und Bräutigam in spe standen dabei die ganze Zeit eigentlich nur an der Seitenlinie herum. Da das Zimmer so klein war, haben sie noch nicht… (more…)

“Süßigkeiten”

Für Südamerika-Reisende sicherlich keinerlei Besonderheit, für mich jedoch zugegeben etwas ganz Neues: Hier ist es also, das Rohr, vor dem Millionen deutscher Zuckerrübenbauern zittern und am liebsten die Globalisierung mit einem gezielten Zuckerrübenwurf anhalten würden. Das Zuckerrohr. Isst sich, indem man entweder ein Stück abbeißt, oder ein mundgerechtes Stück in den Mund schiebt. Das Rohr selbst ist eigentlich nicht essbar und hat holzigen Charakter, aber der Saft zwischendrin gibt nach, und lässt sich durch Kauen aussaugen. Anschließend bleibt eine holzige… (more…)